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„Es müsste doch eigentlich möglich sein, einen Chor fern jeder Vereinsmeierei, ohne klerikale Obrigkeit und ohne ideologische Verblendungen ins Leben zu rufen“, inserierten einige zum Singen wild Entschlossene 1985 in der Zeitschrift „Findling“ und hängten gleich lautende Zettel in den damals gängigen Szenekneipen auf. Und es kamen zum ersten Treffen an die dreißig Männer und Frauen mit viel Lust zu singen und wenig Neigung, gängige Klischees zu erfüllen. Jazzer und Theatermacher, Alleinerziehende, Studenten, Handwerker und Arbeitslose. Alle davon überzeugt, dass es sehr wohl möglich ist, in einem Chor gemeinsam zu singen, dabei unbekannte Kompositionen und musikalische Genres kennen zu lernen und Töne zu produzieren, die man sich davor nicht mal erträumen konnte. Etwas ganz Neues gemeinsam auf die Beine zustellen – das war es, was die bunt zusammengewürfelte Gruppe verband. Treffpunkt war der Nebenraum der Gießkanne – seinerseits die überregional bekannte Jazzkneipe in Saarbrücken. Mit den niedrigen mit Sackleinen abgehängten Decken nicht unbedingt die perfekte Akustik für unverstärkten A-Cappella-Gesang. Aber eine angesagte Szene-Kneipe, die nochmals daran erinnerte, dass hier ein Chor-Projekt geplant war, dass nicht in die herkömmlichen Vorstellungen von Chorarbeit einzuordnen war.

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